Am 24. April 1932 trafen sich 15 Urberacher Bürger um einen Obst- und Gartenbauverein zu gründen.
Es waren dies die Herren:
Bereits im Mai 1932 wurde der erste Vorstand gewählt, der die Aufgabe hatte, eine Satzung auszuarbeiten, Beiträge festzusetzen, Verhandlungen wegen Gelände zu führen, ein Vereinslokal zu suchen und vieles mehr.
Der damalige Vorstand, unter der Führung von Hans Rees, arbeitete erfolgreich und konnte noch im Gründungsjahr die Satzung verabschieden, Gartengelände am Erlenwald besichtigen und wenig später pachten, als Verbandszeitung den
"Erfurter Führer" anschaffen, erste Vorträge der Landwirtschaftskammer Darmstadt durchführen, die erste Obst- und Gemüse-Ausstellung ausrichten, ein Erntedankfest feiern und dem Kreisverband für Obst- und Gartenbauvereine in Dieburg beitreten.
Bei der ersten Generalversammlung im Januar 1933 wurde der Vorstand wiedergewählt. Herr Peter Jäger zum Alterspräsidenten ernannt, der Kassenbestand mit 41,45 Mark angegeben (der Beitrag betrug damals 10 Pfennige) und Richtlinien für die kommenden Jahre beschlossen. Es ging um das Einzäunen des Geländes, die Anschaffung einer Spritze zur gemeinsamen Schädlingsbekämpfung, Besichtigungsfahrten in Gärtnereien, Sammelbestellungen des Saat- und Düngegutes, Planung der Wege, Gartenwettbewerbe, Ausflüge und das Pflanzen von Bäumen.
Leider konnten nicht alle Vorhaben verwirklicht werden, da im Juni 1933 die Gleichschaltung erfolgt und das Vereinsleben eine etwas andere Richtung erfahren musste. Nicht der Vereinsvorstand, sondern der eingesetzte "Vereinsführer" übernahm die Geschicke des Vereins.
Trotzdem wurde von den Mitgliedern einiges geleistet, was erwähnenswert ist.
Mai 1934 Anschaffung einer Spritze
Mai 1934 Umbenennung in "Kleingärtnerverein"
Februar 1936 Eintragung des Vereins in das Vereinsregister
Juli 1936 Einzäunung des Geländes
September 1936 Übergabe der Schlüssel für die Eingangstore
Oktober 1936 Erster Ausflug zum Versuchsgut Geisenheim über Rüdesheim und Bingen
Juli 1937 Erster Gartenwettbewerb
Januar 1939 Pflanzung von Pflichtbäumen
Januar 1940 Übernahme des Geländes der Baumschule Fertig
Januar 1943 Letzte Versammlung (92 Vereinsmitglieder)
Bis zum Kriegsende 1945 war ein Vereinsleben fast ausgeschlossen. Es fehlten nicht nur die Familienväter, sondern auch Geld, Zeit und Interesse an der Vereinsarbeit.
Im März 1946 fand die erste Vereinsversammlung nach dem Krieg statt. Ein neuer Vorstand mit dem Vorsitzenden Johann Lang wurde gewählt, dessen erste Aufgabe es war, die Satzung den Verhältnissen entsprechend zu ändern.
Man war sich einig, dass man eigentlich vor einem Neubeginn stand, man machte sich gegenseitig Mut, spornte sich an und half einander. Obwohl nur 72 Gärten zur Verfügung standen, wuchs die Mitgliederzahl auf 200 an - eine Folge der allgemeinen Armut und des Gefühls in einer Masse stark zu sein.
Diese Zahl nahm nach der Währungsreform und der kontinuierlichen Aufwärtsentwicklung langsam wieder ab, so dass man in den 50er Jahren sogar Gärten zur Vergabe frei hatte.
1952 konnte man wieder an alte Bräuche wie Ausflüge, Besichtigungen, Ausstellungen, Gartenrundgänge usw. anknüpfen. Das Gelände wurde neu eingezäunt. 1954 wurde mit der Gemeinde ein neuer Pachtvertrag geschlossen.
Das 25-jährige Bestehen feierte man am 19. Oktober 1957 in kleinem Rahmen. 29 Mitglieder wurden durch den Vorstand der Stadtgruppe Darmstadt für 25-jährige Mitgliedschaft geehrt.
In den frühen 60er Jahren wurde beschlossen, ein eigenes Vereinshaus zu bauen. Da das Vereinsvermögen nicht ausreichte, gründete man eine Aktion "Baustein", die von Mitgliedern gekauft und später zurückgezahlt werden sollten. Mit der
Errichtung dieses recht bescheidenen Vereinsheimes war die Möglichkeit gegeben, sich öfter zu treffen, Vorträge in der eigenen Anlage zu halten und jährliche Gartenfeste zu veranstalten.
Der ständig steigende Lebensstandard, Ende der 60er- Anfang der 70er Jahre, brachte es mit sich, dass aus den reinen Nutzgärten eine Stätte der Erholung und Freizeitgestaltung wurde. Die ersten Gartenhütten aus Stein wurden gebaut, Rasenflächen und Sandkästen für die Kinder angelegt. Die Nachfrage nach Gärten wurde größer und der Wechsel der Mitglieder geringer. Es entstand eine Gemeinschaft, die sich das Ziel setzte, die Anlage zu verschönern und gemeinsam am Vereinsleben der Ortsvereine teilzunehmen.
So wurden seit 1972 sämtliche Gärten eingezäunt, Parkplätze angelegt, ein Kinderspielplatz und eine Tischtennisplatte erstellt, Wasseranschluss in alle Gärten gelegt, das Vereinshaus ausgebaut, Stromanschluss installiert, Kanalanschluss gelegt und WC-Anlagen gebaut. Aufgrund dieser stolzen Errungenschaften konnte der Kleingärtnerverein "Erlenwald" e. V. beim Landeswettbewerb Hessen 1980 einen zehnten Platz erringen. Aber auch bei anderen Gelegenheiten sind die Mitglieder zur Stelle, wenn es gilt, bei anderen Vereinen zu helfen oder um Siege zu kämpfen. So konnten sie z.B. 1981 beim Volkswandern des KSV mit über 70 Teilnehmern als stärkste Ortsgruppe den Wanderpokal der Stadt Rödermark in Empfang nehmen, was später öfter wiederholt wurde.
Der Kleingärtnerverein "Erlenwald" e. V. Urberach stellt sich heute als gewachsene Einheit dar, deren Gemeinschaft mit ihren Festen und Fachvorträgen viele Freunde in Rödermark gewonnen hat und sicherlich noch gewinnen wird. Er bietet seinen Mitgliedern die Möglichkeit, sich auf wenigen Quadratmetern Boden vom Stress des Alltags zu erholen und sich im wahrsten Sinne des Wortes "hautnah" am Kreislauf der Natur zu erfreuen.
Hier bauliche Einzelheiten:
1972 Bau des Schmutzwasserkanals
1975 Gestaltung der Außenparkplätze
1976 Bau der Wegbegrenzungen
1978 Fläche vor dem jetzigen Kiosk wird Spielplatz
1979 Umbau und Erweiterung des Vereinshauses
1980 Kanalverlegung für den WC-Anbau
1981 Toiletten-Anbau am Vereinshaus u. gleichzeitige Anhebung des Daches
1985 Bau des Kioskgebäudes
1986 Einbau von Kunststoff-Fenstern im Seitenanbau
1988 Bau der Garage, Befestigung der Terrasse u. Einbau einer Terrassentür
1989 Erweiterung der Gartenanlage um 3 Gärten
1990 Bau der Gartenhütten für die neuen Gärten
1991 Beleuchtung der Terrasse, neu Tische und Stühle
1992 Bau eines Außenlagers hinter der Garage
1994 Haupteinfahrt wird "entschärft", neuer Zaun entlang der Bahnlinie
1998 Bau der Außen-Toiletten
2000 Erneuerung der Zaunanlage am Parkplatz (hinter Garten 40-43)
2001 Erneuerung der Zaunanlage am Parkplatz (hinter Garten 1-12)
2002 Neues Zelt für Gartenfest u. Kerb, neue Tische u. Stühle für Terrasse, Anschaffung eines Pkw-Anhängers
2003 Außen-Zaunanlage hinter Gärten 1-23 erneuert, Gittertüren am Vereinshaus
2004 Bau eines Grillstandes
2005 Erneuerung der Zaunanlage ab Vereinshaus bis Garten 69 Terrasse überdacht und mit Planen allseitig geschlossen
2006 Bau von Elektro-Anschlüssen für Arbeitsstrom im östl. Bereich der Anlage
2007 Erneuerung der Wegbegrenzungen entlang der Bahnlinie Teilüberdachung vor dem Kiosk
2008 Hauptweg hat neuen Untergrund und Betonsteinbelag erhalten
2009 Theke für Außen-Veranstaltungen am Kiosk
2010 Neubau der Wasserleitung entlang der Bahnlinie (Garten 43 bis 72) Sanierung des Vereinshausdaches (Schalung, Wärmedämmung u. Dachdichtung)
2017 Modernisierung der Küche
2018 Erneuerung der Eingangstore und des damit verbunden die Erneuerung Eingangsschildes
Vorstand
von - bis | Name, Vorname | |
01.04.32 - 12.05.32 | Jäger Peter | |
Stellvertretender Vorsitzende | ||
01.04.32 - 21.06.33 | Herdt Peter | |
Rechner | ||
01.04.32 - 12.05.32 | Gensert Adam | |
Schriftführer | ||
01.04.32 - 10.02.35 | Fischer Karl | |
Beisitzer | ||
1987 - 1991 | Hoßbach Achim | |
Obmann | ||
2022 -- | Behnicke Torsten | |